Kürzlich strukturierte ich mein Musikzimmer dahingehend um, dass ich meine Musik wieder „OTB“ – also außerhalb des Rechners abmischen und entzerren kann. Mir liegt die Bedienung eines analogen Pultes einfach mehr. Es kommt mehr Spontanität und Freude auf, wenn man direkt und ohne Umwege in des Klanggeschehen eingreifen kann. Ich habe mich sehr schwer getan, das richtige Mischpult für meine Zwecke zu finden. Meine Wahl fiel auf ein Soundcraft Signature 22 MTK Pult. Zum einen ist mir eine Lösung mit integriertem USB Multitrack Audio System sehr sympathisch und zum anderen ließ es sich mit seiner kompakten Größe perfekt in meinen Studio Aufbau integrieren. Bevor ich das Pult mit meinem Rechner verbunden hatte, war mir nicht bewusst, dass ich den Logic X Sample Buffer auf 32 Samples stellen könnte. Das hat mich endgültig überzeugt. Viele Kanäle mit 100mm Fadern, 2 semiparametrischen Mitten, 2 eingebaute Effekte, Hi Z Eingänge für Gitarre und Bass, Limiter in 8 Eingangsstufen und ein 22/24 Kanal Audio Interface für deutlich unter 1000 Ocken – da muss es doch einen Haken geben… Wahrscheinlich schon – aber ich habe ihn noch nicht gefunden. Klar, Bypass Schalter für EQs wären toll gewesen oder einzeln schaltbare 48 V Phantomspeisung oder ein Ein/Ausschalter – aber die Vorteile dieser Lösung wirken so massiv, dass ich jeden Tag ein Grinsen in mein Gesicht bekomme, wenn ich das Teil in meinem Musikzimmer sehe.
Das wichtigste an einem Pult ist natürlich der Sound. Da es verdammt viele Videos auf Youtube gibt, in denen man Leute über das Pult reden hört, aber wenige, die es auch tatsächlich vorführen, habe ich ein alternatives Video gemacht. In dem Video wird gar nichts erzählt. Stattdessen kann man die EQs und Effekte eine Viertelstunde lang auf verschiedenen Audio Signalen hören, die allesamt dem Spectralis, dem Schwarm Oszillator und dem Dual Multimode Filter entsprungen sind. Viel Spaß!
Den RT-311 Schwarm-Oszillator und das RT-451 Filter hört man übrigens ab ca. 6:12