Archiv für den Monat: September 2014

Spectralis I & II: Sample Management

Kein Thema wirft so viele Fragen auf, wie das Sample Management beim Spectralis. Am besten beginnen wir zunächst damit, was man nicht machen sollte:

  1. Niemals vergessen, dass man es beim Spectralis nicht mit einem Computer mit Festplatte zu tun hat. Speicher ist wertvoll und sollte nur mit Samples verbraucht werden, die man auch wirklich nutzt.
  2. Niemals kurze Wellenform- oder Drumsamples als Einzelsamples konvertieren (SLI Files). Viele kleine Dateien belasten das Dateisystem. Mehr als 255 Verzeichniseinträge sind im Root Verzeichnis nicht möglich. Deswegen gilt: Mehrere kleine Samples zu Sample Collections zusammenfassen (SLC). Dazu selektiert man einfach mehrere Samples zur gleichen Zeit und schiebt sie zusammen auf das Sample-Import Programm. Danach exportiert man sie als Sample Collection.
  3. Nach dem Übertragen der Samples müssen die neuen Sample- Dateien (Stand 09/2014) auf „dynamisches Laden“ gestellt werden. Ansonsten blockieren Sie auch wenn sie nicht genutzt werden den Speicher und verhindern, dass andere Samples geladen werden können. Weiter unten beschreibe ich detailliert, wie man die Samples entsprechend umschaltet.
  4. Neue Samples sollte man nicht in der Klangauswahl suchen – dort wird man sie nicht finden. Vielmehr erscheinen sie als Wellenformen im Oszillator Wellenform Menü der Sample Parts!
  5. Niemals lange Datei- oder Sample-Namen verwenden. Ein Dateiname mit mehr als 8 Zeichen sorgt für eine Verschwendung von Dateisystem Einträgen. Als Resultat bekommt man noch weniger Samples auf den Datenträger. Am besten immer maximal 8 Zeichen, keine Leerzeichen etc. – DOS lässt grüßen.

Wenn man sich die Punkte oben zu Herzen nimmt, hat man bereits die größten Stolpersteine überwunden. Damit kommen wir zu den Tipps:

  1. Wie oben erwähnt sollte man neben den Dateinamen auch die Namen der Samples kurz halten. Das Display des Spectralis hat  aufgrund der Menü Aufteilung nur begrenzten Platz für Dateinamen. Aber es gibt Möglichkeiten, die Sammelnamen kurz zu halten, ohne auf all zu viel Komfort verzichten zu müssen. Das verdanken wir den Kategorien. Ein Sample, dass wir der Kategorie „Kick“ zugeordnet haben, muss die Bezeichnung „Kick“ nicht im Namen enthalten. Diese Auswahl ergibt sich ja bereits bei der Kategorie Anwahl. Dazu gesellt sich die Subkategorie. Diese sorgt für eine noch feinere Zuordnung. Der Name sollte nur dafür verwendet werden, was darüber hinaus zur Differenzierung notwendig ist. Stellen Sie sich zum Beispiel eine 26 Zoll Kickdrum vor, die Sie per Mikrofon von einem Sonor Drumset aufgenommen haben. Als Hauptkategorie würden Sie nun „KICK“ auswählen, als Subkategorie „Natural“, weil es sich ja um ein Naturinstrument handelt. Als Name würde sich dann zum Beispiel Sonor26 anbieten. Daraus würde sich bei der Anzahl dann „Kick->Natural->Sonor26“ ergeben.
    Wenn Sie Angst haben, dass sie dann mit den Samples auf ihrem Computer durcheinander kommen, kann ich Ihnen einen weiteren Tip verraten:
  2. Geregeltes Abschneiden: der Unterstrich „_“ in Sample Namen. Alle Zeichen in einem Sample-Namen vor dem Unterstrich werden gelöscht. Man könnte sich also im vorderen Bereich ein Kürzel für das Sortieren der Samples im Rechner überlegen. „S_“ für Snares, „K_“ für Kicks etc. Im Spectralis wird man die Zeichen vor dem Unterstrich nicht sehen können.
  3. Lange Sample-Namen werden beim Spectralis automatisch gekürzt, bis Sie in den zugewiesenen Displaybereich passen. Eine Strategie ist das Löschen von Vokalen im Namen. Statt „ABACABDrum“ also „BCBDrm“. Wenn man das nicht weiß, sucht man seine Samples vielleicht vergeblich.
  4. Möchte man seine Samples im normalen Sound Select Bereich auswählen, sollte man für jedes Sample einen Sound programmieren und abspeichern. Über Sounds kann man dann zum Beispiel auch verschiedene Klang Variationen eines einzigen Samples ablegen – verschiedene Tunings, verkürzte oder gefilterte Versionen etc.
  5. Bevor man seine neuen Samples ausprobiert, sollte man einen leeren Song auswählen. In einen Song, der das Sample RAM bereits völlig verbraucht, kann man keine neuen Samples mehr einladen.
  6. Seit der Version 1.5 kann man beim Spectralis Ordner für verschiedene Performance Sets ablegen. Ein solches Performance Set  beinhaltet quasi einen kompletten Speicherinhalt mit Songs, Patterns, Samples und Sounds. Wenn ich ein neues Sampleset ausprobieren möchte, erzeuge ich mir einen PERFORMZ.xxx Ordner und kopiere alle Dateien des neuen Sets dort hinein. Ich kann die Samples dann testen, ohne mein aktuelles Setup zu beeinflussen.

Last – but not least – die Ausführungen zur Umschaltung der Samples auf dynamisches Laden. Da brauchen  wir zunächst eine Erklärung, was es damit auf sich hat. Auf „dynamisches Laden“gestellte Samples werden abhängig vom ausgewählten Song geladen. Der Spectralis analysiert alle Patterns eines Songs nach verwendeten Samples und lädt diese automatisch ein.
Nach dem Kopieren der Samples auf den Spectralis sind diese aber noch nicht für dynamisches Laden vorbereitet. Dynamisches Laden wird nämlich über ein File Attribute Flag gesteuert – das Archiv Flag. Windows, Linux und MAC OS setzen dieses Flag bei jeder Kopieraktion. Es wird also auch bei den Samples gesetzt, die man auf den Spectralis kopiert. Das Flag signalisiert dem Spectralis, dass es sich um ein nicht dynamisch zu ladendes Sampleset handelt. Samples mit diesem Flag werden auf jeden Fall geladen – ganz unabhängig von Songs. Der Spectralis würde seinen Speicher sogar gleich beim Booten voll laden, wenn er genug Samplesets mit gesetztem Archiv Flag finden könnte. Das ist auch der Grund, warum bei vielen Kunden die Werksongs nicht mehr richtig laufen, sobald sie neue Samples auf den Flash Speicher kopiert haben. Die auf „FIXED LOADING“ stehenden Samples blockieren eine dynamische Sample RAM Nutzung.
Was ist also zu tun? Wir müssen dieses Archiv Flag löschen. Beim Spectralis wählt man dazu im Browse Menü jedes Sampleset nacheinander an und betätigt die ENTER-Taste. Im Display kann man die Umschaltung auf dynamisches Laden verfolgen. In der Regel ist es sinnvoll dafür zu sorgen, dass immer alle Samples auf dynamisches Laden gestellt sind.
Windows Power User können das Archiv Flag auch mit Windows Boardmitteln löschen. Unter Windows 7 geht das folgendermaßen. Sie wählen die Sample Dateien an und betätigen die rechte Maustaste. Nun wählen Sie „Properties“ und in der erscheinenden Dialogbox „Advanced“.  In der Dialogbox können Sie das Archiv Flag löschen. In anderen Windows Versionen geht es ähnlich.

Ganz wichtig! Egal auf welche Art und Weise Sie das Archive Flag gelöscht haben – als letzten Schritt müssen Sie den Spectralis rebooten, damit er die „FIXED“ geladenen Samples aus dem Speicher entfernen kann.

 

Accelerator Synthesizer.

Fernwald sound kitchen II

Heute gibt es nur zwei Performances, die ich ursprünglich für Paul Shafer erstellt habe. Der erste Klang ist eine Fläche mit Zufall LFO Modulation und  bei dem anderen kann man per Aftertouch ein Gewittergrollen zu einer Fläche hinzu mischen.
Beide Klänge liegen in zwei Variationen vor. Zur Vereinfachung habe ich die 4 resultierenden Performances in eine Datei gepackt – so kann man dann alle 4 Performances in einem Rutsch übertragen.
Im Artikel Fernwald sound kitchen I habe ich bereits beschrieben, wie man die Daten zum Accelerator überträgt. In diesem Fall stellt man nur einen Bereich im Performance Speicher für 4 Performances ein, bevor man den Empfang aktiviert und die Daten zum Accelerator sendet. So haben Sie mit dieser Folge nicht nur 4 neue Klänge, sondern auch wieder neues Wissen hinzugewonnen.

Viel Spaß!

PaulShafer.syx

Fotosession Landschaftspark Duisburg-Nord

Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist für interessierte Fotografen eine Quelle der Inspiration. Anbei ein paar zum Teil stark verfremdete Bilder von meinem letzten Besuch im August 2014. Lightroom, Snapseed und Photoshop Nutzung obligatorisch.

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Duisburg Noir

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Duisburg oben

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Hochofen Plattform 5

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Unterbau

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Fahrrad Quadrat

Pilz im Dickicht

Don’t eat this Mushroom

Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt.
Fernwald, 27.09.2013 Jörg Schaaf

 

 

Accelerator Synthesizer.

Fernwald sound kitchen I

Am 10. August 2014 wurde eine neue Firmware für den Accelerator veröffentlicht, die den Austausch und das Archivieren von Klängen, Performances und Effektprogrammen wesentlich erleichtert. Hier in Deutschland ist Hochsommer – dicke Wolken zieren diese Wetterperiode seit ein paar Jahren vielerorts und man kann sich daher den Gang in’s Schwimmbad sparen. Ich bin in mein kühles Studio gegangen und habe ein paar neue Sounds für den Accelerator programmiert.

Doch HALT! Wie bekommt man die Sounds denn überhaupt in den Accelerator hinein? Am zuverlässigsten funktioniert dies mit sogenannten MIDI DUMP Programmen.

MAC User benutzen am besten den sysex librarian von snoize.
Windows User können getrost auf das Schweizer Messer unter den MIDI Programmen zurückgreifen – MIDI-OX. Bei letzterem ist die Dump Funktion lediglich eine Unterfunktion während der sysex librarian von snoize gar nichts anderes macht. In beide Programme kann man jedenfalls die SYX Files einlesen und zum Accelerator senden.

Vor dem Dumpen sollte man im Accelerator festlegen, wo die Sounds abgespeichert werden. Dazu betätigt man die „SAVE“-Taste und wählt mit dem Page-Regler die Menüseite „RECEIVE“. Mit den Pfeil-Tastern wählt man zunächst, ob man Performances oder Single Sounds empfangen will. Anschliessend kann man mit den ersten beiden Display Reglern festlegen, welcher Speicherplatz oder welche Speicherplätze von dem Dump heimgesucht werden sollen. Danach betätigt man [START]. Das versetzt den Accelerator in Empfangsbereitschaft. Nun können die Daten gesendet werden. Die Sounds werden automatisch gespeichert.

Hier ein paar Single Sounds von heute :

  1. Soft Cotton (Flächenklang mit schwebenden Sägezahn-Oszillatoren)
  2. Klingong (Flächenklang mit flotter Attack Phase)
  3. SmoothLead (monophoner Soloklang mit Portamento bei gebunden gespielten Noten)
  4. PipePlugger (Ein Percussiver Polysynth Klang)
  5. FavoriteBass (Ein langer mit Unisono Verstimmung fett schwebender Bass Sound)
  6. WoolPad (Flächenklang auf der Grundlage von Pulswellen)
  7. Metallica (Percussiver, metallischer Klang)
  8. E-Piano (Ein typisches an den DX-7 angelehntes E-Piano)
  9. AcidBass2 (das übliche;-)

Hier als Bonus noch zwei neue Performances:

  1. E-Piano & Strings
  2. The Walking Dead

Bis zum nächsten Mal!